Die Idee: Schulgruppen aus 11. Klassen bearbeiten Aufgaben, die Betriebe zuvor für ihren Digitalisierungsprozess entwickelt haben. Die Betriebe sagen den Schulen, an welchem Projekt die Schülerinnen und Schüler arbeiten sollen, beispielsweise an einer Bearbeitung von Webseiten der Firmen, 3-D-Modelle oder Social-Media-Konzepten zur Darstellung von Ausbildungsberufen. Eine Win-Win-Situation: Das Unternehmen bekommt einen Impuls von außen und lernt vielleicht sogar seine künftigen Azubis kennen. Die Schülerinnen und Schüler werden in ihrer Kreativität gewertschätzt und erhalten außerdem einen realen Einblick ins Betriebsleben.
„Rund 30 Prozent der Studierenden brechen ihr Studium wieder ab“, erläutert Claudia Eckhardt, Bildungskoordinatorin des Landkreises, und bezieht sich dabei auf den Bericht „Bildung in Deutschland 2020“. „Umso wichtiger ist es, eine Alternative durch solche Projekte aufzuzeigen und bereits bei Jugendlichen Interesse an der heimischen Wirtschaft zu wecken.“ Anfang Oktober hatte Claudia Eckhardt, Bildungskoordinatorin des Landkreises Nienburg, darum zu einem Planungstreffen eingeladen. Geht es nach ihr und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern, dann startet das Projekt „Digitale Lernallianzen“ als Berufsorientierungsmaßnahme am 1. Februar kommenden Jahres. Das Marion Dönhoff Gymnasium in Nienburg und das Johann Beckmann Gymnasium Hoya wären beim Pilotprojekt dann mit von der Partie.
Jana Sieke von der Handwerkskammer Hannover Projekt und Servicegesellschaft mbH (PSG) hat das Projekt in der Region Hannover an den Start gebracht: „Wir haben damit nachhaltige und tolle Erfahrungen gemacht. Ich freue mich sehr, dass das Projekt im Landkreis Nienburg schon im Vorfeld auf große Begeisterung stößt und jetzt bereits zwei Schulen gern mitmachen würden.“
Auf dem Planungstreffen in Nienburg haben sich Vertreterinnen und Vertreter der PSG, der Schulen, der Wirtschaftsförderung, der IHK und Kreishandwerkerschaft über die Rahmenbedingungen verständigt: Danach sollen pro Schulhalbjahr jeweils zwei 11. Klassen des Marion-Dönhoff-Gymnasiums aus Nienburg bzw. des Johann-Beckmann-Gymnasiums aus Hoya an dem Projekt teilnehmen. Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Agentur für Arbeit gefördert. Sobald von dort das Startzeichen kommt, beginnen die Partner sofort mit der Betriebsakquise. 20 bis 30 Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen können pro Halbjahr mitmachen.