„Die aktuellen Bundesfreiwilligendienstler sind in einer ganz neuen Rolle ihrem ehemaligen Schulalltag begegnet. Carla, Isahboe und Paul sind im Sommer 2020 als Abiturientinnen und Abiturient aus der Schule gekommen und stehen nun an ihren Schulen plötzlich auf der „anderen“ Seite. Das haben sie wirklich toll gemeistert“, erläutert Carmen Prummer, Leiterin der Koordinierungsstelle Migration und Bildung, die unter anderem für die Begleitung der Bundesfreiwilligen zuständig ist.
Vorrangiges Ziel des Bundesfreiwilligendienstes, kurz BFD, an Schulen ist die Integration von zugewanderten Kindern und Jugendlichen ins Schulleben. Carla Clasen unterstützt hierbei an der OBS Marklohe, Isahboe Grentz an der OBS Uchte und Paul Ladwig an der OBS Hoya. „Wir sind alle begeistert von den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten, die es für uns gibt. Es ist spannend, was man dabei alles kennenlernen und erfahren kann“, sagt Carla Clasen. Denn die sogenannten Bufdis beschäftigen sich neben der Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zusätzlich auch mit anderen sozialen Bereichen der Schulen, wie zum Beispiel dem Sozialtraining in Klassen oder Arbeitsgruppen oder mit Projekten gegen Rassismus. Aber auch die Unterstützung der Lehrkräfte und der Schulsozialarbeiterinnen und –arbeiter ist durchaus erwünscht.
Zusätzlich gehört die enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis, speziell mit der Koordinierungsstelle Migration und Bildung, zum Bundesfreiwilligendienst beim Landkreis. Diese ermöglicht das Kennenlernen von weiteren Einrichtungen, wie zum Beispiel der Jugendwerkstatt des Landkreises oder anderer Integrationsakteure, wie der Türkisch-Islamische Gemeinde oder den verschiedenen Migrationsberatungsstellen. Das Wissen um die Akteure und Angebote im Kreis ist ein wichtiger Baustein für die Arbeit in den Schulen.
„Kein Tag ist wie der andere. Es gibt immer neue Aufgaben und Herausforderungen, an denen man Tag für Tag wächst“, sagt Paul Ladwig „ Und wir haben uns trotz Corona Pandemie nicht den Spaß an unserer Arbeit nehmen lassen.“ Die drei jungen Leute berichten, dass das Schönste an ihrem Bundesfreiwilligenjahr nicht nur die vielen Erfahrungen, das Kennenlernen von neuen Menschen und das Lernen anderer Kulturen, sondern vor allem die täglichen Erfolge seien. „Es ist einfach klasse zu sehen, wie schnell die Kinder und Jugendlichen lernen und vor allem: wie wichtig ihnen eine gute Bildung ist. Manchmal komme ich mit der Nachbearbeitung der Arbeitsblätter gar nicht mehr hinterher“, berichtet Isahboe Grentz von ihrer Erfahrung mit zugewanderten Schülerinnen und Schülern aus Uchte. Carla und Paul können diese Erfahrung aus ihren Schulen nur bestätigen. Es sei eine Freude, mit wie viel Begeisterung die Kinder lernten, ihr Wissen erweitern wollten und vor allem dann auch Erfolge erlebten.
Für alle drei war es trotz der deutlichen Einschränkungen im Schulleben durch Corona die richtige Entscheidung, nach ihrer eigenen Schullaufbahn zunächst ein Freiwilliges Jahr im Schulbereich zu absolvieren. Durch das Bundesfreiwilligenjahr begleitet die Koordinierungsstelle Migration und Bildung. Zusammen mit Carmen Prummer gibt es regelmäßige Dienstbesprechungen, außerdem gehören 25 Fortbildungstage in das Praktikumsjahr. Für die geleistete Arbeit gibt es ein monatliches Taschengeld von 300 Euro plus 60 Euro Verpflegungspauschale.
Wer Interesse hat, kann sich bei Melanie Kahl vom Fachbereich Personalwirtschaft unter der E-Mail-Adresse bewerbungen@kreis-ni.de um einen BFD bewerben. Für inhaltliche Fragen ist Carmen Prummer zuständig und unter 05021/967-686 oder migration@kreis-ni.de zu erreichen.